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03.03.2025
Zu den Deutschen Hallenmeisterschaften der Masters reisten vergangenes Wochenende sechs Leichtathletinnen des TV Unna nach Frankfurt – jede von ihnen kehrte mit einer Medaille von diesem Saisonhöhepunkt zurück.
Mit 980 Athleten aus über 500 Vereinen lieferten die Meisterschaften nicht nur einen Nach-Corona-Melderekord, sondern sind eines der größten Leichtathletik-Events des Jahres und bieten Konkurrenz auf hohem Niveau. Wie hoch dieses Niveau ist, zeigen die vier Weltrekorde, die erzielt wurden. So schraubte zum Beispiel die 65-jährige Frauke Viebahn (DJK Blau-Weiß Annen) im Hochsprung mit 1,43 m ihren eigenen Weltrekord in die Höhe. Oder die unglaublichen 8,66 m, die der 80-jährige Eberhard Linke (LG Kindelsberg-Kreuztal) im Dreisprung erreichte. Die sehr gut organisierte Meisterschaftspremiere in Frankfurt wäre ohne die über 70 ehrenamtlichen Kampfrichter und Helfer nicht möglich gewesen, weshalb sich die Athleten am Ende mit großem Applaus bedankten.
Die Goldmedaille holte sich Wiebke Kowall (W35) im Dreisprung. Mit 9,83 m sicherte sie sich nicht nur den Meistertitel, sondern verbesserte ihre Bestleistung auch um über 60 cm. Die Weitspringerin hat ihre Leidenschaft für den Dreisprung neu entdeckt und sieht hier Luft nach oben „Es macht einfach viel Spaß, Neues auszuprobieren und zu sehen, was sich noch weiter entwickeln kann,“ blickt sie nach vorne.
Silber gab es gleich vierfach, als die 4×200 m Staffel (W50) in einem packenden Rennen überraschend als Zweite über die Ziellinie kam. Mehrere Aufholjagden waren für Tanja Tejero-Jurksas, Claudia Schulte, Ute Fischer und Dagmar Lütge nötig, um die favorisierten Konkurrentinnen in Schach zu halten. Zwischenzeitlich führte die Staffel sogar und wurde begeistert angefeuert von zahlreichen Zuschauern und ihren Trainingskameradinnen. Die TVU-Staffel ist nicht nur legendär, sondern auch auf nationaler Ebene bekannt, weil sie sich seit nunmehr 13 Jahren mit den großen Vereinen und Startgemeinschaften der Republik misst. Mit der Silbermedaille feiert sie ihr bisher bestes Ergebnis.
Die Bronzemedaille sicherte sich Maria Wolff (W60) im Hochsprung. Auch hier fieberte das Team mit, als bei 1,17 m ein dritter Versuch nötig war zum Weiterkommen, und die 1,20 m ebenfalls im dritten Versuch gelangen. So wurde es Platz 3, denn Silber gab es für die gleiche Höhe bei einem Fehlversuch weniger.
Auch die übrigen Leistungen konnten sich sehen lassen. So steigerte sich Tanja Tejero-Jurksas (W55) im Weitsprung auf 4,09 m und erwischte auch über 60m einen schnellen Start, der zu guten 9,59 Sek. in einem hochkonzentrierten Lauf führte. Für Claudia Schulte (W55) war das Speerwerfen ein weiteres Highlight, lagen ihre 25,10 m doch deutlich über ihrer Qualifikationsleistung.
Dagmar Lütge (W55) übertraf sich gleich mehrfach: Über 400m steigerte sie sich mit 75,20 Sek. um drei Sekunden und lieferte sich mit ihrer gewohnten Schlusssprintstärke eine Aufholjagd, die ihr schließlich einen sehr guten vierten Platz einbrachte. Auch die 200 m ließen sie ungläubig auf die Anzeigetafel schauen, als dort 32,37 Sek. aufleuchteten, ebenfalls beinahe eine Sekunde schneller als bei den Westfälischen Meisterschaften vier Wochen zuvor. „Ich bin einfach nur glücklich“, stellte sie fest.
Auch Maria Wolff und Ute Fischer (W60) steigerten ihre Zeiten über 200 m. Für Fischer fehlte nach einem spannenden Zweikampf auf der Zielgeraden ein Wimperschlag zur Bronzemedaille, ihre 32,90 Sek. reichten für Platz 4, auch von Silber nur drei Zehntelsekunden entfernt.
Begleitet wurden die sechs Starterinnen von Anja Apel, die krankheitsbedingt ihren Qualifikationswettkampf verpasst hatte, und Heike Peters – beide Kameradinnen der Trainingsgruppe, die sich über Zuwachs aller Altersklassen freut, mit und ohne Wettkampfambitionen. „Die Begleitung ist super unterstützend“, stellte Schulte während der Wettkämpfe fest, „auch einen Trainer zu haben, wäre prima.“ Die gemeinsame Reise nach Frankfurt stärkt das Wir-Gefühl und die Vorfreude auf die nächsten Events. Im Sommer sind die Deutschen Meisterschaften in Gotha als Reiseziel bereits im Visier.
Pressebericht von Ute Fischer
17.02.2025
Die Nordrhein-Meisterschaften in Düsseldorf nutzten jetzt vier Leichtathletinnen des TV Unna, um außerhalb der Meisterschafts-Wertung einen letzten Wettkampf vor den Deutschen Meisterschaften der Seniorinnen und Senioren zu bestreiten. Alle vier verbesserten ihre Leistungen im Vergleich zu den Westfalenmeisterschaften vorletzte Woche und sicherten sich weitere Qualifikationen für die DM, die Anfang März in Frankfurt ausgetragen werden.
Wiebke Kowall (W35) wagte sich an eine neue Disziplin und startete im technisch anspruchsvollen und Gelenke herausfordernden Dreisprung. Dabei erreichte sie gleich im ersten Versuch mit 9,20 m die DM-Norm und freut sich mit Dreisprung und Weitsprung nun auf zwei Starts in Frankfurt. Für den 60 m Sprint fehlt ihr die Win-zigkeit von vier Hundertstel für die Starterlaubnis.
Tanja Tejero-Jurksas und Claudia Schulte (beide W55) lieferten sich erneut ein en-ges Rennen über 60 m und bestätigten ihre DM-Normen mit verbesserten Zeiten um jeweils eine Zehntelsekunde. Beim Weitsprung hatten beide Probleme mit dem Ab-sprung und leisteten sich eine Reihe von Fehlversuchen. „Im Training passte der Anlauf exakt“, wunderte sich Schulte über die Schwierigkeiten. „Wir werden bis zur DM daran noch feilen müssen“, ergänzte Trainingspartnerin Tejero-Jurksas. Mit dem Speer wollte sich Schulte schon einmal einwerfen, um in Frankfurt die Winter-wurf-Meisterschaften mitzunehmen. Auch hier bestätigte sie die DM-Qualifikation.
Maria Wolff (W60) wollte sich diesmal über die 200 m beweisen, eine Norm, die in ihrer reichhaltigen Sammlung neben Hoch- und Weitsprung und mit der Kugel noch fehlte. Mit 35,24 Sek. schaffte sie die Qualifikation auf Anhieb und sieht sogar noch „Luft nach oben für die Deutschen“.
Die „Luft nach oben“ werden die TVU-Athletinnen nutzen müssen, denn bei den Deutschen Meisterschaften warten nicht nur große Teilnehmerfelder, sondern hoch-klassige Konkurrentinnen – für eine Platzierung auf dem Treppchen muss dann al-les passen.
Pressebericht von Ute Fischer
07.02.2025
Bei dem Neujahrsempfang des Sports/Sportlerehrung 2024 wurden drei unserer Sportlerinnen geehrt. Im zweiten Ehrungsblock der Veranstaltung wurden Anja Apel für den 2. Platz bei den Deutschen Meisterschaften über 60m Hürden W45, Ute Fischer für den 2. Platz bei den Westfalen Meisterschaften über 200m W55 und Claudia Schulte für den 1. Platz bei den Westfalen Meisterschaften im Weitsprung W50 ausgezeichnet. Außerdem wurde eine Staffel W50 für den 1. Platz bei den Westfalenmeisterschaften über 4x 100m W50 geehrt.
02.02.2025
Die westfälischen Leichtathletikmeisterschaften der Seniorinnen und Senioren wurden auch dieses Jahr wieder in der Dortmunder Helmut-Körnig-Halle ausgetragen. Der Fußball- und Leichtathletik-Verband Westfalen (FLVW) berichtet von „rund 300 Meldungen aus dem eigenen Verband sowie zahlreichen Gästen, die außerhalb der Wertung antreten“ und lobt zu Recht „die hervorragende Organisation der Masters-Titelkämpfe in Westfalen“. Denn darüber freuen sich seit Jahren die Athletinnen des TV Unna, um ihre Kräfte zu messen und um die Normen für die Deutschen Meisterschaften zu kämpfen. Alle sieben Teilnehmerinnen mit großem Erfolg: bei 15 Starts sprangen 14 DM-Qualifikationen heraus und sieben Westfalenmeisterinnen-Titel. Dass dafür 60 Kampfrichter und Helfer beitragen, wissen sie sehr zu schätzen.
Zum Auftakt wagte Wiebke Kowall (W35) ein Experiment im Weitsprung: erstmalig wählte sie den linken Fuß zum Absprung und wechselte damit ihr gewohntes Absprungbein. Die 4,54m lassen sich auch deshalb sehen, weil sie im Anlauf noch einen halben Meter verschenkte. Sie reichten diesmal für Platz zwei und die Norm für die DM. Im 60m Sprint ließ sie 14 Hundertstel liegen, die ihr zur Qualifikation fehlen, siegte aber trotzdem in ihrem Lauf.
Maria Wolff (W60) startete in den technischen Wettbewerben und freute sich besonders über die 1,20m im Hochsprung. Im Weitsprung und mit der Kugel lagen die Weiten im guten Bereich. Ihre drei Starts bringen ihr zwei Siege ein und reichen locker für die DM-Normen. Auch Ute Becker (W70) sicherte sich die DM-Qualifikation im Kugelstoßen und einen zweiten Platz.
Das Weitsprungpodium der W55 war vom TV Unna dominiert. Claudia Schulte holte sich mit ihrem Sprung knapp unter 4m den Sieg, gefolgt von Tanja Tejero-Jurksas auf Platz 2. Beide erreichten die Norm für die DM.
Über die 60m komplettierte Dagmar Lütge (W55) die Gruppe und zeigte sich diesmal als schnellste der Drei. Ihre 9,72 Sek. sind persönliche Bestzeit, reichten in dem starken Teilnehmerinnenfeld zu Platz 4. Für alle drei sind die Starts bei der DM gesichert. Von ihrer 200m Zeit war Lütge ebenfalls begeistert. Hier kam sie nach einem starken Schlusssprint in Bestzeit (33,05 Sek.) auf den Vizerang und bestätigte ebenfalls ihre Starterlaubnis bei der DM.
Einen sehr schnellen Start erwischte Ute Fischer (W60) über die 60m und sprintete zum Westfalenmeister-Titel in 9,67 Sek. und persönlicher Bestzeit. „Auch wenn es auf die Titel in den höheren Altersklassen nicht ankommt, weil die Konkurrenz kaum vorhanden ist, so zeigen die Ergebnisse das hohe Niveau unserer Leistungen“, ordnet Fischer ihre drei Westfalenmeister-Titel ein. Zu den 60m packte sie noch einen spritzigen 200m-Lauf und siegte auch mit der 4x200m Staffel.
Die Staffel hatte auf Konkurrenz durch die Dauerrivalinnen aus Paderborn gehofft, die jedoch krankheitsbedingt zurückziehen mussten. Das Rennen hätte dennoch spannender nicht sein können, lief die W50-Staffel doch gegen ein Team von Dreißigjährigen. Die jungen Läuferinnen zogen zunächst Startläuferin Tejero-Jurksas und Schulte als zweiter Läuferin davon, obwohl beide ein beherztes Rennen und gelungene Wechsel zeigten, so auch auf Fischer an Position drei. Der kleiner werdende Abstand beflügelte schließlich Schlussläuferin Lütge, um noch einmal über sich hinauszuwachsen und den Stab nach 2:12,74 Min. sicher und angefeuert von den Kameradinnen und dem Publikum als Erste ins Ziel zu bringen. Mit dieser sehr guten Zeit im Rücken freuen sich die Athletinnen nun auf den Start bei der Hallen-DM, die im März in Frankfurt ausgetragen wird.
Die hohe Qualität der Meisterschaften zeigte sich dieses Jahr in zwei Weltrekorden, die in der Halle unter Beifall verfolgt wurden: Die Nationalstaffel der Männer M60 schaffte über 4x400m einen neuen Weltrekord ebenso wie die Wittenerin Frauke Viebahn in der Altersklasse W65 mit 1,42m im Hochsprung.
Pressebericht von Uta Fischer